Leserbrief zum Artikel „Wenig Neues und unveränderte Haltung“ aus dem Westallgäuer vom
27.08.2013:
Die Argumente der Herren aus den verschiedenen Behörden kann ich nachvollziehen, denn sie
resultieren aus deren Alltag (z.B.es sei nun mal so, dass Kreisstraßen Brücken in der geplanten Größe
bekommen, etc.). Rein vorschriftsmäßig ist die derzeitige Planung sicherlich richtig. Nur meine
Prioritäten sind ganz andere. Mir ist es nicht wichtig, ob Kreisstraßen in ganz Deutschland so oder so
gebaut werden. Mir ist es wichtig, dass in dieses Tal eine Straße und eine Brücke kommen, die den
dortigen Gegebenheiten Rechnung tragen. Wenn man, wie mehrfach behauptet wurde, die Straße
nicht erweitern möchte, weshalb baut man dann nicht eine Brücke, die zur jetzigen und in diesem
Fall auch zukünftigen Größe der Straße passt? Da wehre ich mich nicht nur als Naturliebhaberin
sondern auch als Steuerzahlerin. Nur um Zuschüsse „verpulvern“ zu können, muss die Brücke größer
sein als notwendig. Das ist für mich schlichtweg Blödsinn. Wenn jedoch nicht nur ein Brückensondern
auch ein Straßenausbau geplant sein sollte, dann lehne ich mich dagegen auf als Mensch,
der das Allgäu liebt und nicht bereit ist, irgendetwas von dieser Schönheit herzugeben, wenn es nicht
wirklich unbedingt notwendig ist. Diese Notwendigkeit konnte mir bei dieser Diskussion niemand
verdeutlichen, ganz im Gegenteil.
Eine Bemerkung zum Diskussionsabend selbst sei mir noch erlaubt: Emotionen waren von beiden
Seiten mit im Spiel. Wie könnte man auch ein Thema, das einem so am Herzen liegt, ohne Emotionen
besprechen? Es gab jedoch etwas, das ich gar nicht nachvollziehen konnte: Wie kann ein
Bürgermeister aufstehen und sich allen Ernstes darüber beschweren, dass an dieser Diskussion nicht
nur Personen aus den betroffenen Gemeinden sondern auch aus den umliegenden Gebieten
teilnehmen? Das war für mich ein unglaubliches Armutszeugnis. So jemanden kann ich schlichtweg
nicht ernst nehmen.